John Sinclair - 1000 - Das Schwert des Salomo (1 of 7) by Jason Dark

John Sinclair - 1000 - Das Schwert des Salomo (1 of 7) by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Mit weichen Knien ging ich auf den Beichtstuhl zu, in dem der Mönch wieder verschwunden war. Durch meinen Kopf kreisten die Gedanken, die nicht unbedingt positiv waren. Auf der einen Seite freute ich mich, daß es weiterging, auf der anderen konnte ich nie und nimmer Donatas Besuch vergessen, die mich an den Fluch der Sinclairs erinnerte und damit für meine Angst gesorgt hatte.

Ich wäre lieber in Lauder gewesen, wo meine Eltern lebten, und ich hatte mit dem Gedanken gespielt, Suko einzuweihen, aber die Ereignisse waren mir zuvorgekommen. Jetzt ging es um mich und sicherlich auch um das Geheimnis, von dem dieser fremde Mönch berichten würde.

Ich hatte mich für die von mir aus gesehen rechte Seite des Beichtstuhls entschieden. Für einen Moment blieb ich davor stehen und schaute hinein in die kleine, von dunklen Schatten beherrschte Nische. Meine Augen gewöhnten sich rasch an die Dunkelheit, so daß ich auch Einzelheiten ausmachen konnte.

Die geschlossene Seite der Beichtnische wurde von einer Bank ausgefüllt. Der obere Teil konnte als Stütze oder Ablage benutzt werden, auf dem unteren mußte man sich hinknien, was ich auch tat.

Meine Knie schmerzten, als sie mein Gewicht spürten.

Ich war ruhig, und trotzdem war es in meiner Umgebung nicht still, denn ich hörte den eigenen Atem doch ziemlich laut, auch wenn ich die Luft nur durch die Nase ausstieß.

In Kopfhöhe befand sich die Abtrennung zur Mitte des Beichtstuhls hin. Dahinter versteckte sich noch der Mönch. Er wurde besonders geschützt. Nicht nur durch eine Scheibe aus dunklem Glas, nein, hinter dieser Glasabtrennung gab es noch einen dunklen Vorhang, der sich leicht bewegte, weil auch der Mönch dahinter nicht ruhig war.

Der Stoff würde die Stimme kaum durchdringen lassen. Deshalb, wartete ich darauf, daß eine Hand den Vorhang zur Seite schob. Ich sah sie. Sie war dünn und blaß, und sie hatte ziemlich lange Finger, beinahe schon Klauen.

Er war am Zug, deshalb wartete ich. Sehr interessiert starrte ich die Scheibe an. Allerdings würde ich wegen des Musters von dem Gesicht kaum etwas sehen können.

Der Vorhang war jetzt zur Seite geschoben, und hinter dem Glas erschien das Gesicht.

Nein, nicht mehr als ein Umriß und auch blasser als das Fenster.

Irgendwo mußte es auch Löcher geben, vielleicht kleine Öffnungen in der Scheibe, denn der Mönch brauchte nicht mal laut zu sprechen, um von mir verstanden zu werden.

»Es ist sehr gut, daß du gekommen bist, John Sinclair«, sagte er.

»Der Abbe hat nicht übertrieben.«

»Nein, er ist ein Freund. Aber du kennst meinen Namen, ich den deinigen nicht …«

»Ich bin Angares.«

»Gut.«

»Und ich weiß auch, daß uns beiden nicht viel Zeit bleibt. Ich kann nur hoffen, daß dieser Ort unsere gemeinsamen Feinde von irgendwelchen Bluttaten abhalten wird, aber das ist nicht sicher, denn sie sind mir auf der Spur.«

»Warum wollen sie töten?«

»Weil ihrer Meinung nach das Geheimnis ein Geheimnis bleiben soll oder muß?«

»Hast du damit die Bundeslade gemeint? Die Lade mit den Gesetzestafeln, die von Moses stammen?«

Der Mönch schwieg. Ich fragte auch nicht weiter, weil ich sicher war, eine Antwort zu erhalten, und ich hatte mich auch nicht geirrt.

»Du greifst schon sehr weit voraus, John Sinclair.



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